Timm Steuber
Mensch- Vater- Anästhesist, Intensivmediziner und begeisterter Notarzt- Trainer, Autor, Weltreisender, Euphoriker und Erfinder
Schon als Kind war mir klar: Eine Realität für alle gibt es nicht. Wir haben alle eine eigene. Und wenn wir in die Welt schauen, dann sehen wir nur uns selbst. Deshalb sollten wir auf unsere Gedanken genauso gut achtgeben wie auf unsere wertvollsten Gegenstände. Denn unsere Gedanken werden irgendwann wahr. Ob wir Optimisten oder Pessimisten sind- am Ende haben wir immer recht. Heute bin ich Vater von drei kleinen Mädchen. Und ich genieße das sehr, denn meine Kids zeigen mir jeden Tag, warum wir leben: Um den Moment zu spüren und das Spiel des Lebens zu spielen. Und dieses Spiel, das können wir nicht gewinnen- wir können es nur spielen.
Was tue ich?
Nach einer klassischen Karriere im Krankenhaus begleite ich nun Menschen und Unternehmen zu ihrem besten Leben. Denn nach der Fachlichkeit war mir klar, dass nun die Ent-Wicklung wichtiger ist. Es ist im Leben oft nicht so wichtig, WAS wir genau tun. Sondern WIE. In meinen Seminaren und Trainings geht es nicht darum, Vollgas zu geben und NOCH MEHR zu leisten. Sondern es geht darum, seinen eigenen Nordstern zu finden. Denn wer sein Warum im Leben kennt, der geht eben seinen eigenen Weg.
Was macht mich sprachlos?
Wenn ich meinen Töchtern beim Spielen zusehe, dann bringen die drei mir mehr bei, als ich ihnen jemals erklären könnte. Wir Erwachsenen spielen ebenfalls den ganzen Tag – wir nehmen uns und unsere Spiele aber so verdammt ernst. Dabei fasziniert mich seit jeher: Alles das, wofür wir kämpfen, wird am Ende des Lebens völlig egal. Ich war bei sehr vielen Menschen der letzte, der mit ihnen sprechen durfte. Und am Ende prahlt keiner mit Geld, Karriere, Autos und Häusern. Das alles wird völlig egal. Am Ende zählen ganz andere Dinge. Zeit mit den Kindern, Familie, Freunden. Die Füße im Sand, gemeinsam am Feuer sitzen. Die Umarmung eines Kindes. Es sind am Ende die kleinen Dinge, die wichtig sind.
Was hilft, wenn alles schief läuft?
Das Spiel des Lebens können wir nicht gewinnen, wir können es nur spielen. Und doch glauben wir, irgendwann einmal anzukommen. Endlich einmal Durchatmen, genug sein, gut genug sein. Diese Vorstellung lässt uns laufen und kämpfen und hoffen. Dabei sind Sieg und Niederlage nur zwei verschiedene Seiten der gleichen Münze. In meinen Seminaren schauen wir zurück auf unsere tollsten Siege und die schlimmsten Katastrophen. Und das Verrückte daran ist: Alle wirklich wichtigen Momente im Leben waren ungeplant. Ob Highlight oder Krise- wir lernen immer dann etwas über uns, wenn es richtig scheppert. Wir sollten also nicht hoffen, irgendwann ein problemloses Leben zu haben. Das Spiel geht immer weiter!
Wo steht die Gesundheitsversorgung heute?
Mit dem Leid von Menschen verdienen wir Geld. Sehr viel Geld. Ich bin mir sicher, dass wir die aktuelle Situation schon in wenigen Jahrzehnten als archaisch ansehen werden. Ich bin mir sicher, dass es mehr als genug Ressourcen gibt, um alle Menschen effizient und ganzheitlich zu versorgen. Doch dazu muss ein Umdenken stattfinden. Bei vielen Krankheiten sind wir zehn Jahre zu spät. Die Ursachen liegen meist in der Vergangenheit, die Bekämpfung der Symptome ist dann wie Feuer auszutreten. Ich bin voller Zuversicht, dass wir Menschen auf dem richtigen Weg sind, auch wenn dieser Weg voller Kurven und Schlaglöcher ist.
Auch die Pandemie hat gezeigt, wie wichtig viele Berufe sind, die die Versorgung der Menschen sichern. Ob die Betreuung von Kindern, die Pflege der Alten oder die Versorgung von Verletzten: Wir als Gesellschaft sollten dankbar sein für die Menschen, die sich kümmern.
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